Kaum haben die Norweger das Festjahr zum 100. Geburtstag ihres Staates hinter sich gebracht, feiern sie ihren größten Komponisten. Edvard Grieg, der mit wildem weißen Haar und Schnauzbart auf alten Fotos aussieht wie ein Urvater von Albert Einstein, starb am 4. September 1907 in seiner Geburtsstadt Bergen. Zehntausende Landsleute ehrten ihn beim Begräbnis auch als musikalischen Geburtshelfer der zwei Jahre zuvor erkämpften Unabhängigkeit von Schweden. Im ewig verregneten Bergen steht am Todestag als Höhepunkt des Grieg-Jahres ein Konzert auf dem "Trollhügel" auf dem Programm Obwohl Grieg als Freund oder zumindest anerkannter Kollege von Zeitgenossen wie Antonin Dvorak, Anton Bruckner, Johannes Brahms und auch Richard Wagner galt, war er in der Heimat sehr lange nicht anerkannt. Den Durchbruch schaffte der nur 1,56m große Grieg 1863 in Kopenhagen. Zwei Jahre später begegnete er in Rom dem Dramatiker Henrik Ibsen (1828-1906), den die Norweger als ihren Nationaldichter ansehen. Griegs Suiten zu Ibsens Drama "Peer Gynt" gehören inzwischen zu immer wieder gespielten Orchesterklassikern. Als wichtigste musikalische Leistung des Komponisten gilt seine Integration traditioneller norwegischer Volksmusik in klassische Kompositionen. "Ich liebe Norwegen, gerade weil es so arm ist", sagte Grieg über seine Heimat - inzwischen dank Öl und Gas in der Nordsee eines der reichsten Länder der Welt.
Der Norweger gründete einst die Bergen Festspiele. In diesem Jahr setzt Griegs 100. Todestag dem Festival seinen Stempel auf. Das Eröffnungskonzert spielen die Bergener Philharmoniker, die auch Grieg einst leitete.Hier in Bergen ist also momentan einiges los: neben dem Grieg07 Programm findet am Montag die Bergen Kommunen Wahl statt. Vergleichsweise zu den Wahlkämpfen, die in Österreich stattfinden, geht es hier weniger hitzig zu. Es stehen zwar am Hauptplatz ein paar Stände mit Informationen herum – das ist aber auch schon alles. Wahlplakate sind mir bisher noch keine unter gekommen, schon komisch, wenn ich da an Wahlen bei uns denke, wo die Städte damit regelrecht zugeklebt sind. Am Montag werden wir im Rahmen der LV „Scandinavian Politics and Government“ die Möglichkeit haben ein Wahllokal zu besichtigen und mit einem Wahlexperten zu diskutieren. Mal schauen, wie das so werden wird…
Morgen steht die eintägige Exkursion „Coastal Bergen- Nordhordand“ auf dem Programm. Besichtigen werden wir eine Ölraffinerie, Farmen und natürlich die wunderschöne Landschaft hier J Am Abend geht’s dann auf in Richtung Zentrum, wo eine Kulturnacht stattfindet- moderne bis traditionelle Musik wird geboten. Am Samstag findet dann das „Bergen Food Festival“ statt: traditionelles Essen wird angeboten. Richtig freuen tu ich mich schon auf die Fisch und Meeresfrüchte Schmankerl (Stockfish und co).
Am Sonntag werden Peter, ein paar Leute von meinem Stock und ich an einer Wanderung auf den Floyen teilnehmen. Organisiert wird das von einer Studentenorganisation und ist mit einem netten Barbecue verbunden. Bergen ist von 7 Bergen und 7 Fjorden umgeben und bietet daher einen guten Ausgangspunkt für solche Ausflüge. Mit Peter war ich schon auf dem Lovstakken und wir haben unglaublich viele Steinpilze, Eierschwammerl und Schwarzbeeren gefunden! Nächste Woche werde ich ja dann von meinen 3 Tennismädls besucht. Mit denen werde ich dann den Ulriken, den höchsten der Berge hier, erklimmen.
Fotos und Berichte werden dann bald mal online gestellt….
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